"Was als Depression bezeichnet wird, erweist sich immer wieder als Tragik des Selbstsverlustes bzw. der Selbstentffremdung, die immer in der Kindheit ihren Anfang nimmt. Diese Verleugnung begann im Dienste der lebensnotwendigen Anpassung aus Angst vor dem Liebesverlust. Darum weist die Depression auf eine sehr frühe Verletzung hin."
Alice Miller
Unsere frühe Kindheit ist sehr prägend und die Auswirkungen unserer Kindheitserfahrungen reichen bis in unsere Gegenwart hinein. Verdrängte, schmerzliche Erfahrungen beeinflussen unser Leben auf ungeahnte Weise. Was wir nicht verarbeitet haben, wird immer wieder neu reinszeniert, im Alltag, bei der Arbeit, in unseren Beziehungen und im Verhältnis zu uns selbst. (Man spricht hierbei vom psychischen Wiederholungszwang.) Natürlich löscht keine Therapie eine schmerzhafte Vergangenheit aus. Niemand kann eine traumatisierte Kindheit 'wegtherapieren'. Aber man kann die eigene, frühere Vergangenheit verarbeiten.
Verdrängte traumatische Erfahrungen beinhalten Gefühle von Trauer, Wut, Schmerz, Angst, Ohnmacht und Hilflosigkeit, die wegen ihrer Heftigkeit abgespalten wurden. Diese verdrängten inneren Anteile verursachen Konflikte und erzeugen wiederholt Situationen, die emotional an die ursprüngliche traumatische Erfahrung erinnern. Sie können oft auch in körperlichen Symptomen zum Ausdruck kommen.
Mit der Identitätsorientierten Psychotraumatherapie können vielfältige Probleme angeschaut, erkannt und verarbeitet werden. Im geschützten Raum der Therapie wird ermöglicht, die eigene Identität zu finden und somit eigene Stärke, Selbstwert sowie verloren gegangene Gefühle für das ICH selbstwirksam zu aktivieren. Die Nachreifung der Persönlichkeit ist ein bedeutender Prozess, damit wir unseren verdrängten, traumatisierten Anteilen begegnen und die Traumen schrittweise verarbeiten können.